„Unsere Rettungskräfte leisten hervorragende fachliche Arbeit, davon konnte ich mich erneut überzeugen“, sagt der Bundestagsabgeordnete Torbjörn Kartes, der auf Einladung des Klinikums Ludwigshafen am Mittwoch einen Notarzt begleitet hat.

Nach der 12-Stunden-Schicht im DRK-Einsatzfahrzeug zieht Kartes ein positives Fazit, regt aber an, die Notfallversorgung in Ludwigshafen für die Zukunft weiterzuentwickeln. Bundespolitische Neuregelungen können dazu ebenso beitragen wie eine App für Ersthelfer.

Ein aktueller Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn sieht vor, die Notaufnahmen der Krankenhäuser zu entlasten und die Versorgung im Notfall zu verbessern. „Auch am Mittwoch gab es durchaus Fälle, in denen kein echter Notfall vorlag“, berichtet Kartes. „Ich setze darum auf das geplante Gesetz zur Neuregelung der Notfallversorgung.“ Dieses sieht vor, dass die Rettungsdienste mit den ärztlichen Bereit-schaftsdiensten und den Notfallambulanzen der Krankenhäuser künftig noch deutlich enger zusammenarbeiten. Gemeinsame Notfallleitstellen sollen Patienten auf der Grundlage einer qualifizierten Ersteinschätzung in die richtige Versorgungsebene vermitteln. Außerdem sollen die Kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenhäuser integrierte Notfallzentren einrichten, die eine qualifizierte Ersteinschätzung und die nötige Erstversorgung anbieten. Der Rettungsdienst soll zu einem eigenständigen medizinischen Leistungsbereich werden, um u.a. das Problem der bisher nicht vergüteten „Vor-Ort-Versorgung“ zu lösen. „Es ist wichtig, die Kompetenzen der Kräfte vor Ort so zu stärken, dass sie eigene Entscheidungen treffen können, ob jemand transportiert werden muss oder nicht“, so Kartes.

Mit Blick auf künftige Baumaßnahmen an den Hochstraßen unterstreicht Kartes: „Wir müssen auch in schwierigen Verkehrssituationen sicherstellen, dass die vorgeschriebenen Anfahrtszeiten eingehalten werden können.“ Laut einer Rechtsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz liegen die Hilfeleistungsfristen für Rettungsfahrzeuge im Stadtgebiet bei 15 Minuten, dies müsse auch bei Stau und Sperrungen sichergestellt werden.

Eine Verbesserung des Notfallversorgungssystems könnte auch in der Einführung einer Retter-App bestehen. Diese informiert angemeldete, qualifizierte Ersthelfer über Notfälle in ihrer Nähe, so dass sie noch vor dem Rettungswagen vor Ort sein können, um erste lebenserhaltende Maßnahmen einzuleiten. In anderen Kommunen, z.B. in Germersheim und im Landkreis Südlichen Weinstraße, wird eine solche App bereits genutzt. „Auf diese Weise könnten wir die Einsatzbereitschaft unserer Zivilgesellschaft noch besser nutzbar machen“, sagt Kartes.