Wie familienfreundlich ist unsere Arbeitswelt? Mit vierzig Gästen diskutierte der Bundestagsabgeordnete Torbjörn Kartes am vergangenen Donnerstag, 7. Februar, im Frankenthaler Hieronymus-Hofer-Haus.
Es ging um die Frage, was die Politik tun kann, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, und wie sie besser auf die Bedürfnisse junger Familien eingehen kann. Zur Diskussionsveranstaltung „Kartes im Dialog: Für eine familienfreundliche Arbeitswelt“ hatte Kartes, Mitglied in den Bundestagsausschüssen für Arbeit und Soziales sowie für Familie, gemeinsam mit der CDU-Kreisvorsitzenden Gabriele Bindert eingeladen.
Eine Einführung ins Thema gab Oliver Schmitz, Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH, die bundesweit familienfreundliche Arbeitsplätze zertifiziert. Er veranschaulichte in einer Präsentation mit zahlreichen statistischen Daten, welche Ansprüche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Kindern an ihren Arbeitsplatz haben. Wie weit diese Ansprüche oft von der Realität entfernt sind, zeigte die anschließende rege Diskussion.
„Ich fand es auffällig, dass das Thema Betreuung in den meisten Wortbeiträgen vorherrschend war“, berichtet Kartes. Vielerorts fehlen trotz intensiven Kitaneubaus zahlreiche Betreuungsplätze, oft aus Mangel an qualifiziertem Personal. „Es war darum richtig, im Koalitionsvertrag festzuhalten, dass aus Bundesmitteln weitere Formen der berufsbegleitenden und praxisintegrierten Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern gefördert werden können“, erklärt Kartes.
Neben dem Thema Kinderbetreuung gibt es laut Kartes „viele weitere Handlungsfelder, die zum Gesamtbild einer familienfreundlichen Arbeitswelt gehören.“ Als wesentlich sieht er es an, das Arbeiten von zuhause zu fördern. „Wenn Arbeitswege wegfallen und die Arbeit bei Bedarf unterbrochen werden kann, entlastet das Familien und schenkt mehr Zeit mit den Kindern“, so Kartes. Deshalb sei es wichtig, den öffentlichen Dienst ebenso wie kleine und mittelständische Unternehmen dabei zu unterstützen, die nötige digitale Infrastruktur einzurichten. „Mir ist es auch wichtig, das Arbeitszeitrecht neu zu gestalten und die steuerliche Absetzbarkeit von Büroräumen zuhause zu verbessern. An diesen Themen arbeite ich als zuständiger Berichterstatter meiner Fraktion intensiv weiter. Ich bin überzeugt: Unsere gesamte Gesellschaft muss kinderfreundlicher werden, und das gilt natürlich auch für die Arbeitswelt.“