Ein Umschlag ohne Absender, den der Bundestagsabgeordnete Torbjörn Kartes erhalten hat, beschäftigt die Polizei in Ludwighafen. Er enthält eine seiner Kandidatenkarten, auf der Kartes‘ Kopf mit einem Kreuz übermalt ist. Außerdem befand sich in dem Umschlag ein weißes Pulver. Kartes hat den Vorfall zur Anzeige gebracht, nun werden der Umschlag und das Pulver von der Polizei untersucht. Einen Wahlkampftermin am Donnerstagabend hat der Abgeordnete nach dem Vorfall abgesagt. Er litt unter Kopfschmerzen und Atemwegsreizungen, wobei nicht sicher ist, ob das Pulver ursächlich dafür ist.
Der Umschlag steckte hinter dem Scheibenwischer an Kartes‘ Privat-Pkw, nicht am fotobeklebten Wahlkampfauto. „Das ist eine persönliche Bedrohung, die ich sehr ernst nehme“, sagt Kartes. „Wahlkampf macht mir Spaß und die allermeisten Gespräche sind von gegenseitigem Respekt geprägt. Aber ich habe nun auch schon mehrfach die Folgen der Radikalisierung im Internet erlebt, die sich auf die Straßen verlagert hat. Trotzdem lasse ich mich nicht einschüchtern. Ich bin auch heute wieder auf der Straße und gehe auf die Menschen zu.“