Für die 17-jährige Sofiya Müller aus Frankenthal beginnt an diesem Sonntag eine große
Reise. Im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms wird sie ein Schuljahr in
den USA verbringen und in Rockford, Michigan, bei einer Gastfamilie wohnen. Der Bundes-
tagsabgeordnete Torbjörn Kartes hat die Schülerin für das Programm nominiert, das
gemeinsam vom Deutschen Bundestag und dem US-Kongress durchgeführt wird.
„Im Moment bin ich noch nicht so aufgeregt, es überwiegt die Freude. Aber das ändert sich
vielleicht, wenn ich im Flieger sitze“, sagt Sofiya Müller, die in Frankenthal das Albert-
Einstein-Gymnasium besucht. In der Ukraine geboren, kam sie mit fünfeinhalb Jahren nach
Deutschland, ohne Deutschkenntnisse. Das Sprachenlernen fällt ihr leicht, in Englisch hat sie
eine Eins. „In meinem ersten Jahr in Deutschland habe ich die Sprache förmlich inhaliert,
dadurch konnte ich mich schnell integrieren, Freunde finden und auch in der Schule gut
mithalten“, erinnert sie sich – und hofft, dass ihr das in den USA von Neuem gut gelingt. Auf
Englisch verständigen musste sie sich schon während kürzerer Schüleraustausche in den
Niederlanden und England. Die Organisation GIVE, die vom Bundestag mit der Vorauswahl
der PPP-Kandidatinnen und Kandidaten beauftragt war, überzeugte sie aber nicht nur mit
ihren Sprachkenntnissen, sondern auch mit ihrem sozialen Engagement. Sofiya Müller
engagiert sich in der Europa-AG ihrer Schule, ist Klassensprecherin und Trainerin für
rhythmische Sportgymnastik. Auch in den USA will sie sportlich aktiv sein. „Vielleicht
Cheerleading – ich würde am liebsten alles mal ausprobieren, aber es ist natürlich auch eine
Frage der Zeit“, sagt sie. Anspruchsvoll ist ihr Zeitplan schon zu Beginn: Gleich am Montag,
23. August, beginnt in ihrer 12. Klasse an der Highschool der Unterricht.
Den Bundestagsabgeordneten Kartes, der für ein Jahr ihr „Pate“ sein wird, hat sie zuletzt am
14. Juli zum Mittagessen getroffen. Sie werden während des Austauschjahres Kontakt
halten und einander von ihren Erfahrungen berichten. Die anderen PPP-Stipendiatinnen und
Stipendiaten, die über die ganzen Vereinigten Staaten verstreut sind, wird sie in Workshops
wieder treffen – und bei einem einwöchigen Besuch in der Hauptstadt Washington, DC.