Der Deutsche Bundestag bringt heute per Bundesgesetz die Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung auf den Weg. Dazu erklärt Torbjörn Kartes, Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Ludwigshafen/Frankenthal:

„Helmut Kohl war 16 Jahre lang Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er ist der Vater der Deutschen Einheit und hat maßgeblich die europäische Integration gestaltet. Wir sind ihm zu großem Dank und auch zu Anerkennung verpflichtet. Es ist gut, dass wir seine Stiftung nun auf den Weg bringen, damit wir das Andenken an ihn bewahren können, damit wir die Erinnerung an sein Leben und sein Wirken wachhalten können und damit auch die kritische Auseinandersetzung mit seiner Person und seiner Lebensleistung möglich ist.

Es ist nicht die erste Stiftung dieser Art, sondern es gibt Vorbilder wie die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, die ähnlich errichtet worden sind. Ich bedauere, dass die Stiftung nicht in vollständigem Einvernehmen gegründet werden konnte. Aber ich bin überzeugt, dass man alles Weitere noch immer gemeinsam gestalten kann. Ich nehme auch keinen Graben zwischen Helmut Kohl und der CDU wahr. Im Gegenteil, ich sehe eine große Übereinstimmung in meiner Partei, dass wir eine solche Stiftung jetzt auf den Weg bringen.

Ich verstehe alle, die den Sitz der Stiftung gerne in Ludwigshafen gesehen hätten, nehme aber auch wahr, dass diese Diskussion in Berlin eher geführt wird als in Ludwigshafen. Es gibt gute Argumente für Ludwigshafen, aber natürlich auch für Berlin. In keiner anderen Stadt als Berlin wird deutlicher, was die Deutsche Einheit bedeutet. Letztlich geht es aber weniger darum, wo die Menschen arbeiten, als darum, im Wirken der Stiftung die Brücke zwischen Ludwigshafen und Berlin zu schlagen. Wenn die Gremien besetzt sind und es an die inhaltlich-programmatische Arbeit geht, sollte die Stiftung auch die Bedeutung seiner Heimatstadt für das Wirken des Altkanzlers angemessen würdigen.“