Wir wollen jungen Menschen unabhängig von ihren finanziellen Verhältnissen eine qualifizierte Ausbildung ermöglichen. Deshalb tritt nun eine weitere BAföG-Reform in Kraft.

Seit 1971 unterstützt das Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) als Sozialleistung junge Menschen bei ihrer Ausbildung. 2015 hat der Bund die BAföG-Förderung vollständig übernommen. Anfang August 2019 trat die BAföG-Reform in Kraft. Durch die neue BAföG-Reform soll vor allem die Mittelschicht entlastet werden und mehr Studierende sollen höhere Leistungen bekommen.

Nun ein Jahr später erfolgen die nächsten Maßnahmen, von denen die Studierende, Schülerinnen und Schüler erneut profitieren sollen.
Zu den wesentlichen Änderungen gehörte vor allem, dass der Förderungshöchstsatz auf 861 Euro zum Wintersemester 2020/21 angehoben wird. Ebenso sind die darin enthaltenen Zuschläge für Wohnen und die Kranken- und Pflegeversicherung gestiegen. Auch die Einkommensfreibeträge und die, des anzurechnenden Vermögens (8.200 Euro) wurden angehoben.

Besonderen Wert wurde auf die Steigerung der Familienfreundlichkeit gelegt. So liegt der Kinderbetreuungszuschlag ab August 2020 bei 150 Euro. Die Altersgrenze der berücksichtigten Kinder ist nun bei 14 Jahren. Bei der Förderungshöchstdauer wird auch die Pflege von Angehörigen in besonderem Maß berücksichtigt.

Auch hinsichtlich der Rückzahlung gibt es Neuerungen: Seit September 2019 gilt eine neue Darlehensdeckelung, max. 10.000 Euro müssen künftig zurückbezahlt werden. Die Regelrate beträgt hierbei nun 130 Euro. Die Rückzahlung umfasst längstens 77 Monate, auch wenn die Schulden bis dahin nicht gänzlich beglichen wurden.

Neu ist, dass die Antragstellung künftig digital möglich sein wird. Noch in diesem Jahr soll „BAföG Digital“ im Rahmen einer Pilotphase auch in Rheinland-Pfalz getestet werden.
Weiter hat der Bundestag beschlossen, dass er die Studierenden auch bei der Thematik Wohnen unterstützen wird. Im neuen sozialen Wohnungsbauprogramm soll mehr Wohnraum für Studierende geschaffen werden, um so die angespannte Wohnungssituation zu entlasten. Weitere Maßnahmen sollen im August 2021 erfolgen.