Bäckereien, die einen Cafébetrieb mit Selbstbedienung anbieten, profitieren derzeit nicht von den Lockerungen der Corona-Beschränkungen.
Dies hatte Bäcker Görtz-Geschäftsführer Peter Görtz in einem Rheinpfalz-Interview kritisiert. Bezüglich dieses Missstands hat sich der Bundestagsabgeordnete Torbjörn Kartes nach Gesprächen mit Betroffenen und Entscheidungsträgern, u.a. Görtz selbst, nun per E-Mail an Ministerpräsidentin Malu Dreyer gewandt.
„Mir geht es hier zum einen um die unklare Perspektive der vielen Beschäftigten, die um ihren Arbeitsplatz fürchten“, erklärt Kartes. „Die Entscheidung der Landesregierung ist zum anderen aber auch in der Sache nicht nachvollziehbar. Wenn ich mir an einer Selbstbedienungstheke etwas kaufe und dabei die Abstands- und Hygieneregeln einhalte, wieso soll ich mich damit nicht an Tische setzen, die ebenfalls den Abstandsregeln entsprechen? Die Landesregierung ist dringend gefordert, ihre Position diesbezüglich zu überdenken, und den Unternehmen vor allen Dingen eine belastbare Perspektive aufzuzeigen, wann mit einer Wiedereröffnung zu rechnen ist!“ Dann können die Bäckereien auf dieser Grundlage zumindest planen.
Kartes weist darauf hin, dass Rheinland-Pfalz hier einen Ausnahmeweg geht: In anderen Bundesländern kam mit den Corona-Lockerungen für die Gastronomie auch eine entsprechende Regelung für Selbstbedienungscafés. In der Handreichung „Gastgewerbe – Hygiene- und Schutzmaßnahmen“, die rheinland-pfälzischen Gaststätten als Auslegungshilfe dient, ist dagegen ausdrücklich festgelegt, dass die Bewirtung ausschließlich durch Bedien-Service stattfinden soll. Wann sich das ändern könnte, wissen weder die betroffenen Unternehmen noch die Verbände. „Es gibt an dieser Stelle keinen Grund, auf die nächsten umfangreicheren Lockerungen zu warten, die bei einem Rückgang des Infektionsgeschehens hoffentlich kommen werden. Mit Blick auf die Bäckerbistros mit Selbstbedienungscafés sollte sofort gehandelt werden“, so Kartes.