Anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnert der Deutsche Bundestag heute in einer Gedenkveranstaltung an die Opfer des Nationalsozialismus.
Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin wird eine Ansprache halten. Dazu erklärt der Bundestagsabgeordnete Torbjörn Kartes:
„Die Gedenken, die in Ludwigshafen und Frankenthal stattgefunden haben, senden ebenso wie unsere Gedenkveranstaltung im Bundestag ein starkes Zeichen aus: Nie wieder darf sich ein solches Verbrechen wie der Holocaust wiederholen. Es ist gut, dass wir mit viel ehrenamtlichem Engagement dieses Gedenken weitertragen. Das wird in Zukunft umso wichtiger, zum einen, weil die Zeitzeugen, die von dem Schrecken berichten können, weniger werden. Zum anderen aber auch, weil wir in Deutschland ein wachsendes Problem mit Antisemitismus haben. Deshalb ist es alarmierend, dass es im Bundestag mit der AfD-Fraktion eine Partei gibt, die eine erinnerungspolitische Wende propagiert, rechtsradikale Entwicklungen kleinredet und den Antisemitismus einseitig bei Muslimen verortet. Ohne Zweifel, den zugewanderten Israelhass gibt es. Wir müssen ihm Dialog und Aufklärung entgegensetzen und in Worten und Taten die Grenzen aufzeigen. Aber die größten Sorgen bereitet den Juden in Deutschland der um sich greifende Rechtsextremismus. Wozu dieser führen kann, hat der furchtbare Anschlag in Halle gezeigt.“
Um unter jungen Menschen die Gedenkkultur weiterzutragen und sie zu ermutigen, sich mit Fragen des Antisemitismus, Rechtsextremismus und der Intoleranz zu beschäftigen, veranstaltet die Konrad-Adenauer-Stiftung erneut den denkt@g-Wettbewerb, der anlässlich des Holocaust-Gedenktages gestartet wurde. Darauf weist Kartes, Mitglied im Bundestagsausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, besonders hin. Der Internetwettbewerb richtet sich an 16- bis 22-Jährige und steht unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert. Beiträge können bis 31. Oktober 2020 eingereicht werden (www.denktag.de).